Das Jubiläumstaschenbuch vor dem Gebäude des Hessischen Rechnungshofs

Hessischer Rechnungshof

75 Jahre Hessischer Rechnungshof und 200 Jahre Finanzkontrolle in Hessen

​​​​​​​Der Hessische Rechnungshof blickt in diesem Jahr auf zwei bedeutende Jubiläen zurück. Vor 200 Jahren wurde die Rechnungskammer im Großherzogtum Darmstadt und vor 75 Jahren der Rechnungshof für das Land Groß-Hessen errichtet. Präsident Dr. Wallmann nutzt das Jubiläum sowohl für einen Rückblick als auch einen Blick in die Zukunft.

Heute vor 200 Jahren, am 10. September 1821, nahm die Rechnungskammer in Darmstadt ihre Tätigkeit auf. Ihre Aufgabe lag „in der Untersuchung und Beurtheilung, ob alle Staats-Einnahmen, die nach Maaßgabe des Staats-Finanz-Budjets, oder besonderer Verfügungen einzuziehen gewesen sind, vollständig erhoben und verrechnet, die Ausgabeposten vorschriftsmäßig justificirt, und überhaupt alle für die Rechnungsführung ertheilte Vorschriften, beobachtet worden sind.“ Erster Direktor der Rechnungskammer wurde der Oberforstrat Friedrich Ludwig. 1852 wurde die Rechnungskammer in Oberrechnungskammer umbenannt. Die Oberrechnungskammer bestand nach Ende des Ersten Weltkrieges auch im demokratischen Volksstaat Hessen fort. In der NS-Zeit wurde sie jedoch zum 31. März 1937 aufgelöst. Ihre Aufgaben wurden dem Rechnungshof des Deutschen Reichs übertragen. Nach Kriegsende wurde 1946 der Hessische Rechnungshof errichtet.

„Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs galt es, eine neue hessische Finanzkontrolle aufzubauen. Der spätere Präsident Dr. Boll – ein sehr ehrenwerter und von der nationalsozialistischen Doktrin nicht beeinflusster Mann – erhielt den Auftrag, konzeptionell und personell den künftigen Rechnungshof aufzustellen. Als der Rechnungshof seine Arbeit aufnahm, bestand er nur aus dem Präsidenten und vier Mitarbeitern“, fasst Präsident Wallmann die Anfangszeit zusammen. „Heute haben wir ein neunköpfiges Kollegium und – allein in Darmstadt rund 210 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die als Prüfer, Referenten, Referatsleiter oder aber als Verwaltungsmitarbeiter gemeinsam hier arbeiten. Hinzu kommen die etwa 45 Kolleginnen und Kollegen aus dem Prüfungsamt in Kassel, die in gleicher Weise ein wichtiger und gar nicht wegzudenkender Teil unserer hessischen Finanzkontrolle sind. Dies alles ist in 75 Jahren aus einem kleinen Team von fünf Menschen entstanden. Heute sind wir in unserem Staatsgefüge eine Behörde, die man ernst nimmt und die bei einer Vielzahl von anstehenden politischen Entscheidungen bereits im Vorfeld um Einschätzungen oder Beratungen gebeten wird. Der Hauptdank gilt allen aktiven und ehemaligen Beschäftigten des Rechnungshofs, des Prüfungsamts und der Überörtlichen Prüfung kommunaler Körperschaften. Ohne ihr Zutun wäre unsere Finanzkontrolle in der heutigen Form gar nicht vorstellbar.“

Auch Landtagspräsident Boris Rhein und Ministerpräsident Volker Bouffier gratulierten dem Rechnungshof und allen, die für ihn tätig waren und tätig sind.

Der Hessische Rechnungshof will sein Jubiläum zum Anlass nehmen, nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in die Zukunft zu blicken. Präsident Wallmann: „Unsere Arbeitswelt und -weise werden sich immer weiter verändern. Perspektivisch wird es darum gehen, die Vorteile aus der digitalen und analogen Welt miteinander zu vereinen. Wir werden immer wieder vor neuen Herausforderungen stehen. Doch die Vergangenheit hat uns gezeigt, dass wir diese überwinden und an ihnen wachsen können. Ich bin mir sicher, dass der Hessische Rechnungshof nicht erst in 75 Jahren ganz anders aussehen wird als heute.“

Für Rückfragen steht Ihnen die Pressestelle unter pressestelle@rechnungshof.hessen.de bzw. unter 06151/381-117 gerne zur Verfügung.

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